Land
Tansania - allein schon der Name klingt verheißungsvoll. Das Land im Osten Afrikas besticht durch seine Vielseitigkeit in allen Belangen: mit über 130 verschiedenen Ethnien kulturell spannend, aber auch in landschaftlicher Hinsicht ist Tansania Faszination pur.
Allgemeines
Tansania ist mit 945.000 km² fast dreimal so groß wie Deutschland und hat etwa sechzig Millionen Einwohner:innen. Dar Es Salaam ist mit 4,5 Millionen Einwohner:innen die größte Stadt des Landes. Obwohl sie aufgrund der administrativen und sozialen Stellung für Tansania ungemein wichtig ist, ist Dodoma die offizielle Hauptstadt des Landes. Mwanza als zweitgrößte Stadt stellt mit der Region etwa drei Millionen Menschen.
Tansania besteht neben dem Festland (ehemals Tanganyika) aus der stark von der arabischen Kultur geprägten Insel Zanzibar, die Magnet für Reisende ist. Aber auch auf dem Festland gibt es viel zu sehen: Der berühmte Nationalpark Serengeti findet sich ebenso wie der höchste Berg Afrikas "Kilimanjaro" mit seinen 5.895 Metern auf tansanischem Staatsgebiet. Daneben prägen viele weitere Nationalparks, die Küsten am indischen Ozean, Bergmassive wie die Usambara-Berge und Seen wie insbesondere der Victoriasee das Landschaftsbild. Dieser nimmt mit 68.800 km² eine Fläche von der Bayerns oder Irlands ein.
Geschichte
Durch das heutige Staatsgebiet Tansanias zogen Jahrhunderte lang Karawanen mit vielen indischen Waren. Viele verschiedene Stämme bewohnten das Land und trieben untereinander Handel, bevor ausländische Mächte Einfluss auf das Leben in Ostafrika nahmen. Nach einer Zeit portugiesischer Besetzung etablierte der Oman den Sklav:innenhandel. Die Sklav:innenkammern lassen sich noch heute auf Sansibar besichtigen, von wo aus die Sklav:innen verschifft wurden.
Ende des 19. Jahrhunderts entstand die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika, die auch das Gebiet des heutigen Tansanias umfasste. Noch bis heute lassen sich Spuren dieser Zeit entdecken: Die Eisenbahn ist ebenso Relikt aus dieser Zeit wie viele Kolonialgebäude. Zudem waren es auch die deutschen Kolonialherr:innen, die Swahili als übergreifende Landessprache etablierten. Nach blutigen Jahren während des ersten Weltkrieges, übernahm das Vereinigte Königreich die territoriale Herrschaft.
1961 wurde Tanganyika unabhängig und vereinigte sich 1964 mit der Insel Sansibar zu der Vereinigten Republik Tansania. Erster Präsident wurde Julius Nyerere, der bis heute noch als baba ya taifa (Vater des Staates) bekannt ist und dessen Bild in jedem Büro neben dem des heutigen Präsidenten John Magufuli hängt. Er erhob Swahili zur Landessprache, um sich so von dem Englischen, der Sprache der britischen Kolonialherren abzugrenzen. Nyerere prägte die sozialistische Ujamaa-Politik, die auf dem Fundament von Dorfgemeinschaften beruhte. 1985 trat er als Präsident Tansanias zurück, seine Partei CCM stellt jedoch bis heute durchgängig den Präsidenten.
Sicherheit
Tansania ist ein sehr sicheres Land. Ein wichtiger Grund für den politischen Frieden im Land ist die Tatsache, dass es keine vorherrschende Ethnie gibt, die mit anderen konkurrieren könnte. Die Sukuma stellen mit etwa 10% der Bevölkerung den größten Anteil, doch die Bürger des Landes definieren sich in erster Linie als Tansanier:innen, innerstämmische Auseinandersetzungen sind die Ausnahme. Mit zunehmender Besorgnis wird der Einfluss islamistischer Gruppen auch im Rahmen einer sansibarischen Separationsbewegung beobachtet.
Als Ausländer:in sollte man jedoch trotzdem immer wachsam sein, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit. Dann empfiehlt es sich zur Vermeidung von Überfällen, ein Taxi zu nehmen. Auch tagsüber sollte man auf seine Wertsachen Acht geben. In Dar Es Salaam empfiehlt sich zusätzliche Achtsamkeit, da hier oft Vorgehensweise organisierter Kriminalität zu beobachten sind. So sollte man darauf achten, dort nur registrierte Taxis zu nehmen.
Doch grundsätzlich bleibt es dabei: Man fühlt sich in Tansania sicher, und das zurecht. Vorsicht ist angebracht, überzogene Ängste aber auf keinen Fall!
Gesundheit
Ein stabiles und soziales Gesundheitssystem mit Krankenkassen, wie wir es in Deutschland kennen, gibt es in Tansania nicht. Vereinzelt werden vor allem in den Großstädten inzwischen Krankenversicherungen angeboten, die sich allerdings nur wenige wohlhabende Familien leisten können. Für den Rest der Bevölkerung heißt es: Jede Behandlung oder jedes Medikament, das in Anspruch genommen wird, muss selbst finanziert werden. Vor allem in den größeren Städten wie Dar Es Salaam, Arusha und Mwanza findet man größere Krankenhäuser, in denen inzwischen viele Behandlungen möglich sind. Jedoch sind die hygienischen Standards nicht immer zufriedenstellend und die technische Ausrüstung ist schwer an europäischen Maßstäben zu messen.
Malaria ist ein ständiger Begleiter der Menschen im Alltag. Übertragen wird die Krankheit durch den Stich blutsaugender Mücken, die vor allem nachtaktiv sind. Deshalb findet man in vielen Regionen Tansanias über den meisten Betten ein Moskitonetz, das in den Nächten vor einem Stich schützen soll. Gerade als Europäer:in gilt es Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Auch wenn Prophylaxe keine hundertprozentige Sicherheit bieten kann, minimiert sie das Risiko ebenso wie helle Kleidung bei Dunkelheit erheblich.
Ein weiteres Problem in Tansania ist Aids. 2013 waren schätzungsweise 1,6 Millionen Einwohner:innen infiziert. Die Dunkelziffer könnte jedoch deutlich darüber liegen. Eine Ansteckung ist aber dann unwahrscheinlich, wenn man gewisse Dinge beachtet. Die Krankheit überträgt sich fast ausschließlich über sexuellen Kontakt, offene Wunden und Mutter-Kind-Übertragung. Auch wenn über die Jahre kaum Kinder bei FONELISCO positiv auf HIV getestet wurden, so sind doch viele von ihnen Aids-Waisen.
Bei einer Reise nach Tansania sollte man sich zuvor bei eine:r Tropen- oder Reisemediziner:in über mögliche Krankheitsrisiken aufklären lassen und entsprechende Schutzmaßnahmen in Form von Impfungen und Medikamenten treffen.
Klima
Das Klima in Tansania ist bestimmt von Regen- und Trockenzeiten. Von etwa Oktober bis Dezember bestimmt die kleine Regenzeit den Lauf der Dinge, von März bis Mai herrscht die große Regenzeit. Doch aufgrund des Klimawandels sind die Zeiten nicht genau vorherzusagen. Das ganze Jahr über kann es in Tansania sehr heiß werden und insbesondere an der Küstenregion auch sehr schwül. Mwanza hat aufgrund der günstigen Lage zum Victoriasee ein sehr angenehmes Klima zu bieten. Leider mögen auch die Malaria-Mücken dieses Wetter und so gilt es, in dieser Hinsicht die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Landschaft
Mwanza und Umgebung
Das Waisenhaus FONELISCO liegt in Mwanzas Vorort Ilemela direkt am Victoriasee. Hier gibt es viele kleinere Läden und einen Markt. Auch einige Bars und Hotels wie das Tunza Beach Ressort lassen es am Abend nicht langweilig werden!
Noch mehr zu bieten hat Mwanza selbst. Mit dem Bus in 15-20 Minuten zu erreichen, gibt es dort eine Vielzahl kleinerer und größerer Geschäfte, Hotels, Clubs und Restaurants mit nationaler und westlicher Küche. Auf den zwei großen Märkten inmitten der Stadt kann man so ziemlich alles besorgen, nach was einem der Sinn steht. Insbesondere ist ein Besuch bei dem bunten Treiben und dem vielfältigen Angebot aber auch einfach ein echtes Erlebnis!
Mwanza, Rock City, ist eine typisch ostafrikanische Stadt, die noch nicht sehr touristisch erschlossen ist, auch wenn dies mit dem aktuell fortschreitenden Ausbau des Flughafens im Gange ist. So bleibt Mwanza eine wahre Stadt zu entdecken, die mit den Ufern des Victoriasees und den felsigen Hügeln außenrum auch optisch einiges zu bieten hat!
Immer lohnenswert ist eine Tour auf den Victoriasee oder auf eine seiner Inseln: Ein Sunset-Cruise, ein Besuch auf Saa Nane Island oder der traumhaften und preiswerten Insel Ukerewe Island sind sehr zu empfehlen!
Serengeti National Park und Ngorongoro Crater
Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Safari durch die Serengeti. Nur etwa zwei Stunden von Mwanza entfernt lassen sich dort fast alle spannenden Tiere des Kontinents, mit ein wenig Glück auch alle Big Five (Löwe, Büffel, Elefant, Nashorn, Leopard) beobachten. Neben der Vielzahl an Tieren kann aber auch vor allem die Landschaft der Serengeti begeistern. Schließlich ist das Wort Serengeti nicht ohne Grund aus der Sprache der Massai abgeleitet und bedeutet "das endlose Land".
An die Serengeti grenzt direkt der berühmte Ngorongoro Crater an, der auf kleinem Gebiet eine unglaubliche Vielzahl an Tieren beherbergt und auch landschaftlich einmalig ist.
Eine Safari ist zwar teuer, jedoch hat man das Geld in eine Zeit investiert, die einen ein ganzes Leben lang begleitet. Mit Kamera und Fernglas ausgerüstet sammelt man in wenigen Tagen unvergessliche Bilder, Eindrücke und Erinnerungen.
Kilimanjaro & das restliche Tanganyika
Die zweite große Berühmtheit Tansanias ist der 5.895 Meter hohe Mount Kilimanjaro. An dessen Fuß erstrecken sich urwaldgleiche
Nationalparks mit großer Artenvielfalt und schon ein Blick auf den ganzjährig schneebedeckten Gipfel (Kibo) ist beeindruckend.
Auch das restliche Festland birgt viele Schätze in Form verschiedener Seen und kleiner Nationalparks. Diese sind weniger bekannt und deshalb auch nicht so stark besucht, sind aber wahre Geheimtipps für Reisende! Auch die Region um den Lake Tanganyika im Westen des Landes ist eine Reise wert! In diesem kann man auch wunderbar tauchen, was der Lake Victoria nicht zu bieten hat, da man in diesem aufgrund der Krankheit Billharziose nicht schwimmen sollte!
Eine faszinierende Erfahrung ist eine Zugfahrt durch Tansania, jedoch muss man dafür viel Zeit und Geduld mitbringen: große Teile der Strecken sind schlecht ausgebaut und so bewegt sich der Zug oft mit nicht mehr als 30km/h voran. Verspätungen von vielen Stunden und manchmal Tagen sind ebenfalls insbesondere in der Regenzeit nichts Außergewöhnliches.
Die Insel Sansibar
Weiße Palmstrände, ein Hauch von 1001 Nacht, Gewürzplantagen, Orangenbäume, Schnorchelparadies und die allgegenwärtige Hakuna Matata-Philosophie: das alles ist Sansibar. Eine traumhafte Insel und Ziel vieler Reisender. Doch mit ein bisschen Erfahrung lässt es sich abseits der großen Hotels dort sehr billig wohnen und speisen. Ein absoluter Traumurlaub und das nicht einmal teuer. Für jede:n Besucher:in Tansanias ein absolutes Muss!